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Generation Gap – warum Generationen voneinander profitieren

Andres Mettel
IT-Architekt
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Die Vielfalt im Unternehmen spiegelt sich auch in unterschiedlichen Altersgruppen und ihren jeweiligen Stärken wider – Diversität der Generationen genannt. Wichtige Erfolgsfaktoren sind die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt und der Wissenstransfer zwischen den Generationen.

Von X bis Z: Generationen in Unternehmen

In den Unternehmen finden sich im Wesentlichen vier Generationen: Die Babyboomer (1945 – 1960), Generation X (1961-1980), die Millennials oder Generation Y (1981-1995) und die Generation Z, die nach 1995 auf die Welt kam. Studien zeigen, dass die Babyboomer nach Jobsicherheit streben und die Karriere durch den Arbeitgeber bestimmt wird. GenXler haben ein starkes Bedürfnis nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance und bleiben eher ihrer Profession anstatt dem Arbeitgeber treu. GenY tendiert zu mehr Freiheit und Flexibilität – sie arbeitet mit einem statt für ein Unternehmen. GenZ wiederum braucht Sicherheit und Stabilität und sucht diese, indem sie immer wieder das Unternehmen oder die Aufgabe wechselt (Job-Hopping).

Auch bei der metafinanz zeigt sich, wie unterschiedlich die Generationen agieren. Ich selbst (GenX) empfinde es als Privileg, IT von Anfang an miterlebt zu haben. Dadurch haben in IT arbeitende GenXler meiner Wahrnehmung nach einen speziellen Bezug zum Thema und gehen Probleme anders an. Die Generationen Y und Z hinterfragen eher selten, warum etwas nicht funktioniert, und nehmen die Technologie als gegeben hin. Was nicht klappt, wird schneller verworfen – und etwas Neues ausprobiert.

Generation X hat die Technology von Anfang an miterlebt und hat daher einen ganz anderen Bezug zur IT als die Generationen Y & Z (Quelle: AdobeStock / splitov27).

Lernen aus Konflikten

Das Zusammentreffen der Generationen birgt Konfliktpotenzial. Diskussionen drehen sich oft darum, ob die älteren die jüngeren Mitarbeitenden nicht ernst nehmen. Umgekehrt tendieren junge Kolleg*innen dazu, den Alten Flexibilität abzusprechen – im Gegenzug empfinden ältere Kollegen*innen, dass Jüngere zu sprunghaft sind und nicht bei der Sache bleiben. Trotz der Reibungspunkte müssen alle Generationen verstehen, dass sie viel voneinander lernen können. Ich bin überzeugt, dass von einem guten Zusammenspiel der Generationen alle profitieren: die Jüngeren, die Älteren, das Unternehmen und nicht zuletzt die Kunden.

Ein Team mit gemischten Generationen profitiert voneinander und kann Kundenwünsche besser bedienen (Quelle: AdobeStock / Seventyfour).

  • Alte lernen von Jungen und umgekehrt. Während GenY und GenZ (Jahrgänge ab 1980) vielleicht die Bedürfnisse von Kunden besser verstehen und wissen, was angesagt ist, bringen die Älteren ihre Erfahrung mit in die Strukturen und Herausforderungen ein. Die ältere Generation tut sich oft schwerer mit neuen Arbeitsmodellen, die besonders in der Remote-Office-geprägten Zeit bei vielen Unternehmen verpflichtend für alle Angestellten herrschen. Sie sollte sich ansehen, wie die Jüngeren damit umgehen und daraus lernen.
  • Das unterschiedliche Fachwissen und die unterschiedliche Lebenserfahrung der alten und jungen Mitarbeitenden lassen sich nutzen, um gemeinsam effektiver zu sein. Gerade in der IT verfügt die ältere Generation über einen großen Wissensschatz, da sie alle Phasen der IT-Entwicklung durchlebt hat. Deshalb hat aus meiner Erfahrung der Spruch vom alten Eisen, das mit 50+ keine Chancen mehr auf einen neuen Job hat, zumindest in der IT keinerlei Berechtigung. Auf der anderen Seite bringen junge Kolleg*innen Flexibilität und mehr Offenheit für Neues mit.
  • Wenn in der Organisation und in den Teams darauf geachtet wird, dass alle Generationen in den Teams vertreten sind und sie sich auf Augenhöhe begegnen, fördert dies die Kreativität und produziert machbare Ideen.

metafinanz und der Generation Gap

Der Generation Gap ist sicherlich nicht das erste Thema, das einem im Zusammenhang mit Diversity in den Sinn kommt. Wir finden aber, es ist kann sich lohnen, hierzu in den Diskurs zu gehen. Dabei sprechen wir aus eigener Erfahrung: Hier bei metafinanz ist der Großteil der Mitarbeitenden zwischen 25 und 40 Jahre alt, gefühlte zehn Prozent sind über 50. In einem quartalsweisen Diversity Report wollen wir das genauer beleuchten – unternehmensweit und in den einzelnen Teams. Haben wir selbst schon eine schöne Mischung? Der Diversity Report soll uns diese Frage – nicht nur in Bezug auf das Alter – beantworten.

Wir bei metafinanz erstellen quartalsweise einen Diversity Report, um uns die Frage nach der optimalen Generationen-Mischung zu beantworten (Quelle: metafinanz).

Denn auch in Kundenprojekten merken wir, dass beispielsweise in Entwicklungsprojekten die Altersstruktur weitgehend unerheblich ist, während für Problemlösungen eher erfahrene Leute nachgefragt werden. In einigen Bereichen wird explizit Seniorität erwünscht. Daher versuchen wir, in allen Teams einen guten Mix der Generationen hinzubekommen, um voneinander zu profitieren und entsprechende Kundenwünsche zu bedienen.

Unterschiedliche Lösungsstrategien

Die Millennials werden bis 2025 rund drei Viertel der Arbeitskräfte ausmachen. Hier müssen wir als Unternehmen aufpassen, dass die älteren Generationen weiter mit ihrer Erfahrung die Strukturen bereichern und die positiven Auswirkungen unterschiedlicher Herangehensweisen nicht allmählich aus dem Unternehmen verschwinden. Wir arbeiten hart daran, deutlich zu machen, wie sich jede Generation im Unternehmen entfalten und zu etwas beitragen kann, das uns miteinander voranbringt. Diese gemeinsame Vision kann die Zusammenarbeit nur fördern – ein weiterer wichtiger Faktor beim Schließen der Generationenlücke.

Quelle Titelbild: AdobeStock/M-SUR

Andres Mettel
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